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Nächster Schritt zum Goldverbot? Bundesrat will Bargeldgrenze auf 1.000 statt 2.000 Euro senken

Ich hatte vor ein paar Tagen ein Video gemacht zur Absenkung der Bargeldgrenze von 10.000 Euro auf 2.000 Euro – so sahen zumindest die Pläne der Bundesregierung aus und des Gesetzentwurfes, der den Bundestag passiert hat.

Ihr habt es aber womöglich schon in den Nachrichten gelesen, dass der Bundesrat – also die zweite deutsche gesetzgebende Kammer – einen Strich durch die Rechnung gemacht hat – nicht nur, was das Klimaschutzpaket der Bundesregierung angeht und günstigere Bahntickets im Fernverkehr, sondern – wie heute aus einem Bericht des Internetportals „Goldreporter“ hervorgeht – auch was die Absenkung der Bargeldgrenze angeht.

Wenn es so kommt, wie es inzwischen aussieht, dann fällt die Bargeldgrenze nicht nur auf 2000 Euro, sondern sie wird sogar noch auf 1000 Euro gesenkt. Diese Senkung hat der Bundesrat schon vor einiger Zeit ins Gespräch gebracht. Es war ja grundsätzlich so, dass das Finanzministerium einen Gesetzesentwurf vorgelegt hat, einen sogenannten Referentenentwurf. Dieser wurde im Bundestag diskutiert. Der Bundesrat durfte seine Einschätzung abgeben und hat bereits im September drauf hingewiesen, dass die Bargeldgrenze für anonyme Edelmetallkäufe nicht auf 2000 Euro, sondern auf 1000 Euro gesenkt werden sollte. Der Bundestag ist dieser Empfehlung des Bundesrates nicht gefolgt und hat jetzt vor einigen Tagen im November die Senkung auf 2000 Euro beschlossen.

So weit so gut. Das war schon eine massive Senkung. Doch die ist dem Bundesrat offenbar nicht gering genug. Und jetzt soll offenbar ein Vermittlungsverfahren angestrengt und der Vermittlungsausschuss angerufen werden, indem nun die Position des Bundestags mit 2000 Euro und des Bundesrates mit 1000 Euro gegeneinander abgewogen werden und wo ein Kompromiss gefunden werden muss – und meistens sieht es so aus, bei solchen Vermittlungsverfahren, das am Ende sich der Bundesrat durchsetzt. Hier sind eben die einzelnen Bundesländer vertreten und haben ein sehr starkes Gewicht und können ansonsten auch durch ihr Veto das ursprüngliche Gesetz verhindern.

Es ist noch nicht beschlossene Sache, wie stark die Bargeldgrenze oder die Grenze für anonyme Käufe von Gold ab dem Jahresende fällt, aber man sieht an dieser Entscheidung und Entwicklung sehr deutlich, wie massiv gerade die Politik versucht, den Goldhandel zu beeinträchtigen.

Der Bundesrat hat in seiner neuerlichen Stellungnahme noch mal deutlich darauf hingewiesen, dass aus seiner Sicht ein starkes, ein sehr hohes Geldwäschepotenzial im Edelmetallbereich bei anonymen Bargeldzahlungen besteht und besteht dementsprechend auch auf die Absenkung auf 1000 Euro.

Und diese Grenze hätte nun massive Auswirkungen auf den Edelmetallhandel aus meiner Sicht. Wir hatten das auch schon im letzten Video angesprochen, dass durch die Absenkung der Bargeldgrenze auf 2000 Euro jetzt beispielsweise der beliebte 100 Gramm Barren nicht mehr anonym zu kaufen sein wird. Da hatte man noch gesagt: „Okay. Einer der Standardprodukte ist jetzt nicht mehr anonym zu bekommen, aber die Unze Gold, der Klassiker, das Maß aller Dinge im Bereich der Edelmetalle, ist weiterhin anonym zu bekommen.“

Wenn die Bargeldgrenz jetzt aber tatsächlich auf 1000 Euro gesenkt wird, dann dürfte man nicht mal mehr eine Unze Gold anonym kaufen – wer hätte das gedacht, das könnte man an dieser Stelle so stehen lassen.

Es bleibt sehr spannend zu sehen, was am Ende passiert. Ich hatte schon im letzten Video gesagt: Die Absenkung auf 2000 Euro wird nicht die letzte Senkung gewesen sein. Und wenn wir jetzt tatsächlich auf 1000 Euro runtergehen, dann ist es aus meiner Sicht nur noch eine Frage der Zeit, bis der anonyme Goldkauf komplett verboten wird.

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Sebastian Wieschowski
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