Sie hat es wieder getan: Die US-Notenbank Fed hat den dritten Zinsschritt seit der historischen Nullzinsphase gewagt. Weitere Prognosen zu künftigen Währungsschritten waren von den Währungshütern nicht zu vernehmen, die Märkte gehen jedoch von drei Zinsschritten in diesem Jahr aus.
Der Edelmetallhändler „Emporium“ betrachtet in seinem „Markt & Trends“ Newsletter die wirtschaftliche Lage der USA – dort ist ein regelrechter Boom zu beobachten, in dem Land herrscht faktisch Vollbeschäftigung und die Inflation hat sich den Zielwerten der Fed angenähert. Es gab also keinen vernünftigen Grund mehr, die Zinsen weiter niedrig zu halten. Überraschend war allerdings die Reaktion des Goldpreises: Dieser stieg in Folge der Fed-Entscheidung um zwei Prozent. Risikoreiche Anlagen wie beispielsweise Aktien oder zinslose Assetklassen wie Gold werden also offenbar trotz steigender Zinsen nicht weniger interessant.
Für die starke Reaktion des Goldpreises gibt es tatsächlich jedoch einige gute Gründe: Die Bürger in den USA haben mehr Geld im Portemonnaie, können also mehr kaufen. Mehr Konsum regt die Inflation an, die Preise steigen – und Gold schützt gegen Preissteigerungen. Wer sein Vermögen jetzt also schützen will, müsste es also eigentlich sofort ausgeben – oder eben in Gold und Silber investieren.
Bei aller Euphorie mahnt „Emporium“ allerdings zur Vorsicht: In den USA liegen die Aktienkurse auf Rekordhochs, doch die Aktiengewinne und die Unternehmensgewinne haben sich längst voneinander abgekoppelt. Und wenn der neue US-Präsident Donald Trump tatsächlich wie geplant den Dollar schwächt, um US-amerikanische Produkte für den Weltmarkt attraktiver zu machen, kann die Euphorie in den USA ein jähes Ende finden.
Der Goldpreis hat sich inzwischen oberhalb von 1200 US-Dollar pro Feinunze stabilisiert und müsste nun bald über die 1250-Dollar-Marke springen, um das nächste Mittelfrist-Ziel von 1300-Dollar pro Feinunze in den Blick zu nehmen.