Als mein Kumpel Jeff Starck, der als “Senior Editor” für Weltmünzen bei der Zeitschrift “Coin World” arbeitet, mir über Facebook ein Foto schickte, hatte ich zuerst nur “Bahnhof” verstanden: “Guck mal, was ich für dich habe!” schrieb er mir und schickte ein Foto mit, welches er gerade auf der “ANA World’s Fair of Money” in Denver (Colorado, USA) aufgenommen hatte. Darauf war eine schwarze Plakette zu sehen, edel montiert auf dunklem Holz – und auf der Mitte stand mein Name. Erst nach mehreren Augenblicken hatte ich erfasst, was passiert war: Ich habe einen Preis gewonnen.
Beim jährlichen Wettbewerb der “Numismatic Literary Guild“, eines Zusammenschlusses von numismatischen Fachautoren und Journalisten, wurde die englischsprachige Fassung meines Fachbuches zu Münzfälschungen ausgezeichnet – ich, der “Coinosseur” Sebastian Wieschowski, war als einziger deutscher Autor unter den Preisträgern. Die “Fake Coin Bible” (im Deutschen: “Schwarzbuch Münzfälschungen“) wurde mit einem “Extraordinary Merit” prämiert, bei dem Buch handelt es sich wörtlich also um einen “außergewöhnlichen Verdienst”. Und für mich war diese Anerkennung eine außergewöhnliche Freude, denn bei dem Wettbewerb der “NLG” kommt es äußerst selten vor, dass nicht-muttersprachliche Autoren prämiert werden – die Preise gehen üblicherweise an prominente Schreiber in den USA.
Eine ausführliche Begründung für die Auszeichnung gibt es üblicherweise nicht, dem Vernehmen nach soll die Jury jedoch vor allem von der Akribie und dem Aufwand beeindruckt gewesen sein, mit dem ich das Thema “Münzfälschungen” aufgearbeitet habe. Immerhin habe ich für das Buch rund 1000 Münzfälschungen unter die Lupe genommen und die wichtigsten 111 Fälschungen ausführlich analysiert und gebe damit Münzensammlern ein wirksames Hilfsmittel an die Hand, mit dem sie sich gegen Münzfälschungen schützen können – und ich, der “Coinosseur” Sebastian Wieschowski, werde die Auszeichnung als zusätzliche Bestärkung verstehen, dieses Thema mit großer Leidenschaft weiter zu verfolgen.