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Hype um Ronaldo-Münze: Warum sind lebende Legenden in der Numismatik ein Tabu?

Hype um Ronaldo-Münze: Warum sind lebende Legenden in der Numismatik ein Tabu?

Zusammenfassung

Normalerweise werden Persönlichkeiten zu Lebzeiten nicht auf Münzen abgebildet, um Risiken durch mögliche Negativschlagzeilen zu vermeiden. Obwohl Ausnahmen wie die Roger-Federer-Münze in der Schweiz erfolgreich waren, bleiben hohe Kosten und rechtliche Hürden ein Hemmnis.

Ein angeblicher Münzhype rund um Cristiano Ronaldo sorgte jüngst für Schlagzeilen: Gerüchte über eine Gedenkmünze zu Ehren des Fußballstars machten die Runde. Doch wie sich herausstellt, handelt es sich dabei um eine digitale Falschmeldung, die durch KI-generierte Bilder verstärkt wurde. Weder die portugiesische Zentralbank noch die staatliche Prägestätte planen eine solche Münze – ein klares Dementi wurde bereits veröffentlicht.

Ursprung des Gerüchts

Die Falschmeldung stammt von einem Online-Sportportal, das im September 2024 von der Einführung einer „CR7“-Münze berichtete. Diese sollte angeblich Ronaldos Status als erste Person mit über einer Milliarde Follower auf sozialen Medien ehren. KI-generierte Bilder der vermeintlichen Münze verbreiteten sich rasant, wurden jedoch von Numismatikern schnell als unwahrscheinlich identifiziert.

Warum es keine Ronaldo-Münze geben wird

  1. Regeln der Numismatik: In Portugal und vielen anderen Ländern existiert ein inoffizielles Tabu, lebende Persönlichkeiten auf Münzen abzubilden. Die Risiken, dass später negative Schlagzeilen über die abgebildeten Personen auftauchen, sind zu hoch.
  2. Rechte und Kosten: Die Nutzung von Ronaldos Bildrechten ist teuer und stark reglementiert. Zudem hat Ronaldo sein Markenzeichen „CR7“ schützen lassen.
  3. Verwirrung durch KI: Plattformen wie ChatGPT verweigern inzwischen das Erstellen von Münzen mit realen Persönlichkeiten ohne entsprechende Genehmigung, um Copyright-Verstöße zu vermeiden.

Münzen und lebende Persönlichkeiten – eine seltene Ausnahme

In der Geschichte der Numismatik wurden nur selten lebende Sportler auf Münzen verewigt, beispielsweise Steffi Graf und Boris Becker. Ein weiteres Beispiel ist Roger Federer, der 2020 auf einer Schweizer Gedenkmünze geehrt wurde. Diese war ein großer Erfolg und zeigte, dass solche Ausgaben durchaus profitabel sein können. Dennoch bleibt das Risiko bestehen, dass öffentliche Helden später in Ungnade fallen, wie der Fall des französischen Priesters Abbé Pierre zeigt, der auf 2-Euro-Münzen zu sehen war und inzwischen wegen angeblicher sexueller Übergriffe in die Kritik geraten ist.

Das Wichtigste in Kürze

  • Gerüchte über eine Ronaldo-Münze wurden von der portugiesischen Zentralbank eindeutig dementiert.
  • Ursprung der Falschmeldung war ein Online-Artikel mit KI-generierten Bildern.
  • Portugal hält an der Regel fest, keine lebenden Persönlichkeiten auf Münzen abzubilden.
  • Kosten für Bildrechte und mögliche Risiken tragen zur Zurückhaltung bei.
  • Ausnahmefälle wie Roger Federer zeigen, dass Sportler-Münzen erfolgreich sein können.

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https://neu.muenzenwoche.de/news/cristiano-ronaldo-auf-gedenkmuenze-aus-portugal-wirbel-um-einen-ki-fake/

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